BUCHINGER

Lästige Kilos loswerden, Autoimmunerkrankungen heilen, die Begleiterscheinungen einer Chemotherapie lindern oder auch nur zum Auftanken neuer Lebensenergie: Gründe zu fasten gibt es viele. Fasten liegt im Trend, ob als Intervallfasten in Eigenregie oder als Fastenkur unter Anleitung. Temporärer Nahrungsverzicht ist mehr als eine Modeerscheinung, er wirkt sich positiv auf die Gesundheit und Lebenserwartung aus. Forscher weltweit sind überzeugt, dass Fasten vielen Krankheiten vorbeugen kann – und schwören auf die Selbstheilungskräfte des Körpers. Die Buchinger Wilhelmi Klinik ist ein Ort mit Fastentradition. Hier weiß man seit über hundert Jahren, wie gesundes Leben geht und was es mit Körper, Geist und Seele macht, wenn alles zurück auf Null gestellt wird.

Basis des Buchinger Wilhelmi Programms ist das Fasten nach Klinikgründer Dr. Otto Buchinger (1878–1966), erweitert um Elemente und Methoden der integrativen Medizin und inspirierende Impulse für Geist und Seele. In Zusammenarbeit mit universitären Partnern wird das hauseigene Programm an den Fortschritten der internationalen Fastenforschung gemessen und kontinuierlich weiterentwickelt. Jährlich vertrauen sich 7.000 Patientinnen und Patienten aus aller Welt den Fasten-Pionieren an. Verzichten für ein paar Tage oder Wochen auf Essen. Ernähren sich nur von Flüssigem. Werfen Ballast ab. Treiben sanften Sport. Kurzum: Fasten für ein gesundes Leben.

Seinen ersten Patienten behandelte Otto Buchinger am 2. August 1920 im „Kurheim Dr. Otto Buchinger“ im hessischen Witzenhausen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Arzt und Philosoph bereits ein bewegtes Leben hinter sich: 1878 in Darmstadt geboren, studierte er Medizin, promovierte und erlebte den Ersten Weltkrieg als Marinearzt – bis ihn 1917 eine schwere Rheumaerkrankung aus der Bahn warf. Weil Buchinger in seinen Bewegungen bald sehr stark eingeschränkt war, wurde er für arbeitsunfähig erklärt und schied aus dem Militärdienst aus. 

„Fasten ist ein Vergnügen!“

Mario Vargas Llosa (Literaturnobelpreisträger)

Der persönliche Leidensdruck und die Machtlosigkeit der Schulmedizin zwangen ihn zur Beschäftigung mit alternativen Heilmethoden. 1919 trat er in Freiburg eine 19-tägige Fastenkur an – mit großem Erfolg: Sie rettete dem Internisten und Naturfreund das Leben, das er fortan der Entwicklung einer medizinisch fundierten Fastentherapie widmete. Buchinger richtete sein Augenmerk auf alle Aspekte ganzheitlicher Medizin – und als spiritueller Mensch überdies auf den Zusammenhang seelischer und körperlicher Selbstheilungskräfte. Als Begründer des „Buchinger Heilfastens“ verband er schließlich beides zu einer ganzheitlichen Methode, die er an verschiedenen Orten erprobte und klinisch weiterentwickelte.

1953 eröffnete Dr. Otto Buchinger mit seiner Tochter Maria und Schwiegersohn Helmut Wilhelmi eine neue Klinik in Überlingen am Bodensee. Einige Jahre noch leitete er sie als Chefarzt, begleitet von regelmäßigem Fasten, das für ihn zeitlebens Bedürfnis und Kraftquell für ein langes, gesundes und aktives Leben blieb. Buchingers Geist wirkte auch nach seinem Tod 1966 fort und bildet bis heute die Grundlage der Arbeit im Fastenzentrum am Bodensee und in der Clínica Buchinger Wilhelmi, die Maria Buchinger Wilhelmi und ihr Mann 1973 im andalusischen Marbella gründeten.

Mit Leonard Wilhelmi sowie Katharina Rohrer-Zaiser und Victor Wilhelmi führt mittlerweile die vierte Generation die Fastenkliniken in Überlingen und Marbella. Unter dem Motto „We empower people to live a healthy and fulfilling life“ sorgen insgesamt 490 Mitarbeitende an beiden Standorten dafür, dass sich die Gäste gut aufgehoben fühlen. Mit 18 Ärztinnen und Ärzten arbeiten die Nachfahren Otto Buchingers daran, die Geschichte des Fastens weiterzuschreiben. Erst jüngst veröffentlichte die Forschungsabteilung der Klinik unter Leitung ihrer Direktorin Dr. Françoise Wilhelmi de Toledo mehrere extensive Studien, worin nachgewiesen wird, dass das Buchinger Wilhelmi-Fastenprogramm sicher ist, therapeutisch wirkt und das emotionale und physische Wohlbefinden steigert.