Unternehmensname
Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG
Klassiker
Lambertz Printe (um 1820)
Gründung
1688 in Aachen
Mitarbeitende
4.000 (2021)
Gründer
Bäckermeister Henry Lambertz
Vertrieb
weltweit
Unternehmensname
Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG
Klassiker
Lambertz Printe (um 1820)
Gründung
1688 in Aachen
Mitarbeitende
4.000 (2021)
Gründer
Bäckermeister Henry Lambertz
Vertrieb
weltweit
Ein Gebäck hat die ehrwürdige Kaiserstadt Aachen mindestens ebenso bekannt gemacht wie der Dom: die Printe. Dass aber aus dieser zunächst nur im Rheinland beliebten Leckerei ein Gebäck wurde, bei dem jeder hierzulande an die Freuden der Weihnachtszeit denkt, geht vor allem auf den Erfolg des Hauses Lambertz zurück, eine der wohl ältesten Marken in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Inzwischen ist es 333 Jahre her, dass im Jahr 1688 Heinrich Lambertz vom Rate des Königlichen Stuhls und des Heiligen Römischen Reichs die „Gerechtsame“ erteilt wurde, am Markt No. 7 zu Aachen ein Backhaus zu errichten. Dort wetteiferte der Bäckermeister mit anderen Vertretern seiner Zunft um die Herstellung der schönsten Bildprinten.
Der Name dieses Gebäcks leitet sich her von dem Verb „printen“, was so viel hieß wie „ausdrücken“ und besagte, dass man mithilfe von Gebäckformen, sogenannten Modeln, Teig zu kunstvollen „Gebildbroten“ ausformte. Denn vorrangig ging es um die Gestalt der Printe, weniger um ihren Geschmack. Das änderte sich von Grund auf, als um 1820 Henry Lambertz als erster Bäcker Zucker in den Printenteig mischte und diesen dann in rechteckige Streifen schnitt. So entstand die Schnittprinte, wie wir sie noch heute kennen. Mit diesem würzigen Süßgebäck traf Lambertz den Geschmack einer breiten Käuferschicht. Die neuen Printen ließen sich zudem wesentlich preisgünstiger herstellen, wodurch sie zu einer erschwinglichen Handelsware wurden. Von 1865 an firmierte der einstige Handwerksbetrieb dann auch als „Aachener Printen- und Dampfschokoladenfabrik Henry Lambertz“. Printen gehörten von nun an zu den Weihnachtssymbolen wie der Tannenbaum.
In diese Zeit fiel eine weitere Neuerung der Printengeschichte: Die Tochter des späteren Inhabers Christian Geller tauchte eine Kräuterprinte in den Schokoladenkübel der Fabrik und sorgte damit für das erste Gebäck mit Schokoladenüberzug in Deutschland. Mandeln, Nüsse, Marzipan und andere leckere Zutaten konnten nun mitverarbeitet werden. Kein Wunder, dass Lambertz bald zum Hoflieferanten avancierte. Diese Tradition hat das Unternehmen praktisch auch in die Neuzeit überführt, denn die Lambertz Printe wird von deutschen Politikerinnen und Politikern gern als Gastgeschenk überreicht.
„Es muss sich alles ändern, damit alles so bleibt, wie es ist.“
Giuseppe Tomasi di Lampedusa
Im Jahr 1938 wurde dann eine weiche Variante der bis dahin nur knusprig-harten Printe entwickelt. Unter der Bezeichnung „Saftprinte“ trat die Aachener Spezialität ihren Siegeszug auch außerhalb der traditionellen Absatzgebiete an. Da die Bezeichnung patentrechtlich geschützt ist, erkennt man bis heute echte Saftprinten einfach an dem Namen Lambertz. „Haus zur Sonne“ hieß das Gebäude, in dem Heinrich Lambertz seine Bäckerei einrichtete. Und auch heute noch ist diese Sonne das Wahrzeichen des Hauses Lambertz.
Seit Übernahme der Geschäftsführung durch den heutigen Alleininhaber Prof. Dr. Hermann Bühlbecker im Jahr 1977 wurde aus der einstigen Traditionsbäckerei allerdings ein im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnetes mittelständisches Unternehmen mit einem Umsatz von rund 637 Millionen Euro, über 4.000 Beschäftigten und insgesamt mehr als 130.000 Tonnen hergestellten Backwaren pro Jahr. Traditionsbewusstsein, unternehmerische Flexibilität, ständige Innovationskraft und die Fähigkeit zur Marktanpassung bestimmen heute mehr denn je das Marketing- und Vertriebskonzept der Lambertz-Gruppe. Auch die Übernahme des für seine Stollen bekannten Traditionsbetriebs Dr. Quendt gehört zur Strategie.
Mit diesem Zuwachs sind das Haus Lambertz und seine Tochterunternehmen nunmehr mit allen drei großen regionalen Herkunftsbezeichnungen – Aachener Printen (Lambertz und Kinkartz), Nürnberger Lebkuchen (Weiss, Haeberlein-Metzger und Burg Lebkuchen), Dresdner Stollen (Dr. Quendt) – im deutschen und internationalen Lebensmittelhandel vertreten. Die Lambertz-Gruppe ist damit nicht nur der älteste, sondern auch der größte Saisongebäckhersteller der Welt. Aufgrund der Sortimentsvielfalt, die von Dominosteinen, Spekulatius, Mozartkugeln, Baumkugeln bis hin zu vielen Ganzjahresgebäckspezialitäten reicht, zählt Lambertz heute zu den führenden Gebäckherstellern Deutschlands.